P O https://data.landesmuseum.de/id/FDBDDA284BC2796C715E51B2CD282385

Panzerkappe mit langem Nackenschurz

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P O Die Panzerkappe mit Nackenschutz entspricht dem sogenannten kaukasischen Typ. Sie besteht aus einer flach gewölbten Kalotte aus Eisen, die am Scheitel eine plastisch aufgenietete, vergoldete Rosette mit Öse trägt. Sie ist mit drei spitzovalen Medaillons, stilisierten Blatt- und Blumenranken und einer umlaufenden persischen Inschrift im Duktus des sog. »taliq« in Goldtauschierung verziert. An den gelochten Rand der Kappe ist der lange Nackenschutz angehängt, der aus einem dichten Geflecht feiner vernieteter Eisenringe mit einem Durchmesser von ca. 4 mm besteht. Das Geflecht bedeckt Stirn und Wangen gleichermaßen und ist vor dem Gesicht rechteckig ausgeschnitten. Im unteren Drittel des Kettengeflechtes sind rundum Messingringe als rautenförmiges Ornament eingeflochten. Saum und Ausschnitt sind mit kleinen Korallen auf zierlichen Messingdrahtspiralen behängt. Die Panzerkappe gehörte zu den Stücken, die Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden (1655-1707), der »Türkenlouis«, während der Entsatzschlacht von Wien am 12. September 1683 erbeutete. Der badische Markgraf erreichte beim Sturm auf die letzten von den Janitscharen verteidigten Laufgräben als erster unter den Befreiern Wiens die Stadtmauern und konnte sich auch eines großen Teiles der Belagerungsgeschütze bemächtigen. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 90 f., Kat. 25.
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